Hauptkirche St. Marien

1761 eingeweihte und liebevoll sanierte Stadtkirche mit originaler Rokoko-Ausstattung.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1491/1761
  • Baustile: Spätbarock und Rokoko
  • Besonderheiten: eine der wenigen Rokokokirchen nördlich des Mains
  • Öffnungszeiten Sommer:
    Mai-September: Mo-Fr 10-16 Uhr, Sa 10-12 Uhr
  • Öffnungszeiten Winter:
    nach Anmeldung

Profil


Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Gebetsort - Wir haben einen besonderen Gebetsort (z.B. Lichterbaum, Kapelle, Kreuzgang o.Ä.). Toilette - Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette. Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. behindertengerecht - Wir sind auf behinderte Menschen eingestellt. Höranlage - Wir haben eine induktive Höranlage Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer.

Beschreibung


Die Hauptkirche St. Marien ist ein einzigartiges Zeugnis evangelischen Kirchenbaus im Rokokostil nördlich der Mainlinie. Die heiter-festliche Gestaltung des Innenraums verdeutlicht die christliche Freude über Gottes Schöpfung und die Christ Auferstehung.

Die erste Kirche wurde an dieser Stelle zwischen 1487 und 1491 erbaut. Aus dieser Zeit sind nur noch Teile der Außenmauern erhalten. Dreimal brannte die Kirche ab: 1590, im Dreißigjährigen Krieg 1634 und schließlich 1753. Vier Jahre danach begann man mit dem Wiederaufbau, der 1761 abgeschlossen wurde. 1769 wurde der Turm fertig.

Altar, Kanzel und darüber hinaus die Orgel bilden eine schwungvolle Einheit. Der Kanzelaltar ist aus Holz, die Pfeiler sind marmoriert. Die Figuren sind mit polierter Kreide und Blattgold belegt: links Mose mit den Tafeln der 10 Gebote; rechts Johannes der Täufer, der auf das Lamm als Sinnbild des leidenden Christus zeigt. Zur Originalausstattung gehören auch Lesepult, Taufständer und Kristalllüster.

Die an der Decke gegenübergestellten Engeldarstellungen verdeutlichen das Zentrum der evangelischen Verkündigung: der Engel mit dem geflammten Schwert und den 10 Geboten erinnert an Gottes Recht; der Engel mit dem Kreuz und der Bibel symbolisiert Gottes hingebende Liebe und vergebende Gnade.

Die Emporenbrüstungen tragen Muschelwerk und Engelköpfchen. Alle Stuckornamente sind mit Blattsilber belegt und grün/blau gelüstert und teilweise wieder mit Blattgold versehen.

Maßgeblich wurde der Bau von den Suhler Baumeistern Kober, Steigleder und Gerbig ausgeführt.
Altar, Kanzel, die Stuckarbeiten und weitere Innenarbeiten wurden von dem Bildhauer Klemm und den Malern Reinhardt und Mey aus Hildburghausen gestaltet.

Neu entdeckt wurden bei der Renovierung 1969-74 Wand- und Deckenmalereien in der Sakristei, die vom 2. Kirchenbau 1658 stammen.

Die Orgel wurde 1757-62 von Johann Michael Wagner aus Schmiedefeld am Rennsteig erbaut.
Sie hat zwei Manuale, Pedal, 29 Register (rund 3000 Pfeifen) auf Schleifladen mit mechanischer Traktur. Sie wurde 1971/72 durch die Orgelbaufirma Schönfeld aus Stadtilm völlig erneuert. Der Orgelprospekt hat klingende Pfeifen, darüber links das Henneberger Wappen; rechts das Wappen der Stadt Suhl.

Die Außenfassade erhielt ihre Farbgebung 1972/74.

Die Inschrift über dem Haupteingang lautet: "Dies heilige Gebäude, das am 1. Mai 1753 ausbrannte, wurde zu restaurieren und zu erneuern begonnen am 4. Mai 1757“.

Im Giebel versinnbildlicht der sich opfernde Pelikan, der mit seinem Blut die Jungen am Leben erhält, das Opfer Jesu Christi für die Menschen.

Das Relief an der Nordseite stellt die biblische Erzählung von der blutflüssigen Frau dar, die von Jesus geheilt wird: Dein Glaube hat dir geholfen.

Das Relief an der Südseite zeigt das Gleichnis Jesu vom Sämann: Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren und bringen Frucht in Geduld. Diese Relieftafeln stammen aus dem Jahr 1649, dem Jahr nach dem Ende des 30jährigen Krieges, in welchem auch die Stadt Suhl und die Kirche stark gelitten haben.

An der Südseite befinden sich außen weitere 3 Schrifttafeln. Eine bezieht sich auf die Gründung der Kirche und zwei auf die weitere Baugeschichte. Dazu sieht man 4 Köpfe, die Kroatenköpfe genannt werden. Vermutlich waren es Konsolen früherer Gewölberippen.

In der Hauptkirche St. Marien wird regelmäßig Gottesdienst gefeiert, normalerweise an Sonn- und Feiertagen 9.30 Uhr im Wechsel mit der Kreuzkirche.

Die Hauptkirche ist von Mai bis Oktober von Montag bis Samstag geöffnet.