25.11.2019
Herbstsynode 2019

Bericht aus dem Kirchenkreis zur Kreissynode am 16.11.2019

Du tust mir kund den Weg zum Leben:
Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.
(Psalm 16, 11)

Seit der letzten Kreissynode am 6. April hat sich einiges bewegt in unserem Kirchenkreis. Am 7. April wurde Pfarrer Dirk Lehner im Pfarramt Schmiedefeld eingeführt und seine Frau, die ordinierte Gemeindepädagogin Petra Lehner, in die Kreispfarrstelle für Gemeindepädagogik in unserem Kirchenkreis. Neben der gemeindepädagogischen Arbeit in Suhl und Schmiedefeld ist sie für die Arbeit mit Ehrenamtlichen im Kirchenkreis zuständig. Ende April konnten wir die „Kleine Insel“ als Außenstelle des Familienzentrums „Die Insel“ am Steinweg 24 einweihen. Gerade ist in Prüfung, ob diese im Rahmen des Erprobungsraumes eventuell zu einem unserer Experimente wird. Im Mai war ich im Jugendclub in Benshausen zu Besuch, wo es Überlegungen gab, dass der Club eventuell in eine andere Örtlichkeit umziehen soll. Bisher hat sich da noch nichts ergeben. Was sich entwickelt hat, ist der Anstellungsumfang von Maya Roth, die als Sozialpädagogin den Club leitet. Sie wird neben ihrer halben Stelle in Benshausen zukünftig mit einer Viertelstelle im Kirchenkreis tätig sein, so dass sie z.B. auch Freizeiten anbieten bzw. Projekte initiieren kann. Setzen wir gleich mit Personalia fort: Unsere Gemeindepädagogin Bärbel Helmuth, die eigentlich auch in der Westregion des Kirchenkreises arbeitet, ist leider immer noch krank. Sie hofft aber, zu Beginn des neuen Jahres mit der Wiedereingliederung beginnen zu können. Neu besetzt werden konnte die halbe Pfarrstelle in Suhl: am 2. Juni wurde Pfarrerin Julia Upmeier als neue Entsendungspfarrerin vorgestellt. Im August wurde dann auch noch die letzte freie Pfarrstelle im Kirchenkreis vergeben: Carola Beck ist neue Pfarrerin für den Pfarrbereich Rohr. Zwei Mitarbeiter aus unseren Asylprojekten sind ausgeschieden: Marlis Venohr und Gian Paul Ardüser. An dieser Stelle gleich noch ein paar Worte zur Asylarbeit im Kirchenkreis. Unser Projekt „Starthilfe und Begegnungsarbeit“ ist zum 31.10. nach drei Jahren ausgelaufen. Das zweite Projekt „Mobile und stationäre Asylverfahrensberatung“ wäre eigentlich noch bis kommenden Juli gelaufen, aber wir werden es zum 31.12. beenden. Das liegt daran, dass wir am 1. Januar 2020 ein Folgeprojekt starten wollen, welches beide ehemaligen Projekte zusammenführt und weiterentwickelt. Dafür sind alle Anträge gestellt und wir hoffen, dass nun bald die Genehmigung dafür vorliegt.

Schwierigkeiten gab es mit der Finanzierung meiner Interims-Superintendentenstelle. Der von der Landeskirche ursprünglich zugesagte 50%-Anteil wurde aus verschiedenen Gründen nicht gezahlt. Daraufhin gab es einige Treffen und Telefonate mit den zuständigen Stellen im Landeskirchenamt und unserer Kirchenkreisleitung. Schließlich wurde ein Kompromiss ausgehandelt, der so aussieht, dass die Landeskirche nun ein Viertel der Gesamtkosten übernimmt.

Zurück zum Jahreslauf: Ende Juni waren wir zum ersten Mal mit dem Kreiskirchenrat auf Klausurtagung. Da haben wir uns in Neudietendorf zwei Tage Zeit genommen, um inhaltlich an künftigen Vorhaben zu arbeiten.

Im Juli fand das erste Treffen mit allen Gemeindesekretärinnen des Kirchenkreises statt, bei dem es einen Austausch über die Aufgabenfelder und die jeweiligen Herausforderungen vor Ort gab. Mittlerweile haben wir uns im Oktober noch einmal getroffen und dieses Format soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Über unseren Antrag „KK als Erprobungsraum“, den wir bereits im Februar eingereicht hatten, hat die Steuerungsgruppe Erprobungsräume befunden und wir haben dann im Juli den Zuschlag dafür bekommen. Für einen Zeitraum von fünf Jahren stellt in diesem Rahmen die Landeskirche Gelder zur Verfügung

(50 % der Gesamtkosten). Diese werden zum einen für Sachmittel verwendet, z.B. für Öffentlichkeitsarbeit oder Moderationskosten, und zum anderen haben wir darüber zwei Viertelstellen geschaffen: das sogenannte „Team Erprobungsräume“. Dazu gehören unsere Jugendpfarrerin Anna Böck und meine Assistentin Sandra Pries, die beide für dieses Anliegen ein großes Herz und gute Gaben haben. Anna Böck absolviert derzeit eine Fortbildung in Richtung „Neue Gemeindeformen/ Fresh X“ und Sandra Pries eine Fortbildung zur Gemeindeberaterin. Die beiden sind künftig Ansprechpartner für neue Ideen und Experimente im Kirchenkreis, bei denen sie gerne beraten und unterstützen.

Das, was wir hier im Kirchenkreis gerade ausprobieren, macht manche neugierig. Daher haben Frau Pries, Frau Böck und ich unseren Veränderungsprozess schon einige Male vorgestellt: dem Klausurkonvent des Kirchenkreises Meiningen, den Mitarbeitern des Kreiskirchenamtes in Erfurt, dem Klausurkonvent des Kreiskirchenrates Sonneberg und emeritierten Pröpsten, Prälaten und Bischöfen aus der KPS, der EKHN und der EKKW.

Über die Sommermonate gab es die sogenannte „Sommertour“, bei der Mitglieder der Kirchenkreisleitung und das „Team Erprobungsraum“ in allen Pfarrbereichen unterwegs waren. Dabei wurde über Argumente informiert, die gegen eine Fusion und für Kooperationen und inhaltliches Arbeiten im Kirchenkreis sprechen. Außerdem haben wir die Idee „Erprobungsraum“ vorgestellt und die Schatzkisten für die Aktion „30 Jahre – 30 Schätze“ verteilt.

Ende Juli war unser erstes Kirchenkreis-Experiment: das Countryfestival am Bergsee Ratscher (26.-28.7.). Das fand unter der Regie von Anna Böck statt und es ging darum, dass wir dorthin gehen, wo sich Menschen treffen und nicht nur darauf warten, dass sie zu uns kommen. Wir haben uns erst einmal umgeschaut, gesehen, wie alles abläuft, hatten manche Gespräche. Wie es aussieht, werden wir auch im nächsten Jahr mit dabei sein.

Dann haben wir am 21. August mit über 30 Leuten am Firmenlauf in Oberhof teilgenommen – organisiert von Sandra Pries und Almut Erhardt.

Da stand das Anliegen dahinter, dass wir als Kirche wahrgenommen werden, dass wir uns zeigen (es gab entsprechende T-Shirts) und natürlich auch, dass wir als Gemeinschaft Spaß haben zusammen. Der Ehrgeiz ist geweckt, nächstes Jahr am 19. August 2020 wollen wir wieder an den Start gehen.

Wie Sie auf den T-Shirts und unseren Flyern sehen, haben wir ein neues Logo für den Kirchenkreis entwickeln lassen. Es stellt einen Kreis in den Farben unserer Landeskirche dar, der in Bewegung und nach außen geöffnet ist; der vor allem seine Kraft und seine Hoffnung von Christus her bezieht – dafür steht das grüne Kreuz in der Mitte. (Man kann für das „Henne“-berger Land auch noch Federn hineininterpretieren).

Ein weiteres Highlight im August war die Eröffnung der Evangelischen Grundschule – sehr schön und beeindruckend, dass das nun Wirklichkeit geworden ist hier in Suhl – dank des großen Engagements des Fördervereins und anderer engagierter Menschen. Es läuft gut: derzeit gibt es schon mehr Bewerbungen für das neue Schuljahr als Plätze. Wir unterstützen das weiter und haben dazu einen Antrag an den Ausgleichsfonds der Landeskirche gestellt.

Am 7. September wurde zum wiederholten Mal unter Regie von Herrn Christ die „Lange Nacht der Kirchen“ durchgeführt: an verschiedenen Orten – z.B. mit einem großen Programm in St. Kilian. Das hat sich bewährt und daher wird dieses Format auch nächstes Jahr wieder stattfinden am Samstag vor dem Tag des Offenen Denkmals am 12. September 2020.

Im vergangenen September wurde auch unser neuer Landesbischof Friedrich Kramer in Magdeburg in sein Amt eingeführt. Wir haben in Suhl auf dem Marktplatz die Interkulturelle Woche mit einem Ökumenischen Gottesdienst eröffnet und der Kreiskonfitag wurde veranstaltet.

Im Oktober hat sich das Kuratorium der Ev. Grundschule gegründet, zu dem neben Vertretern des Trägers, des Fördervereins und der Eltern auch ich als Superintendentin bzw. ein vom KKR bestimmter Vertreter gehören – so heißt es in der Satzung. Dann waren die Pfarrer und Mitarbeiter im Verkündigungsdienst zum Klausurkonvent in Prag unterwegs und wir haben in allen unseren Gemeinden die Gemeindekirchenräte gewählt. Alle haben sich für die Briefwahl entschieden, gut 30 % haben gewählt. Da hing auch sehr viel Verwaltungsaufwand dran. Wir sind sehr froh, dass sich wieder Menschen gefunden haben, die sich für das Amt der Kirchenältesten zur Verfügung stellen. Und wir sind dankbar für alle, die diese aufwendige Wahl vorbereitet und durchgeführt haben.

Am Reformationstag feierten wir unser Jubiläum „30 Jahre Kirchenkreis“ in Schleusingen mit einem Festgottesdienst unter dem Motto „30 Jahre, 30 Schätze“. Sehr beeindruckend war es, als die letztendlich dann 33 mit ganz besonderen Schätzen gefüllten Kisten von den Vertretern unserer Gemeinden und der Kirchenkreisaktionen präsentiert wurden. Für das Frühjahr ist eine Wanderausstellung geplant, bei der alle Schatzkisten jeweils für 14 Tage durch die Pfarrbereiche wandern.

Am Reformationstag wurde auch der Erprobungsraum in unserem Kirchenkreis offiziell gestartet und die neue Website des Kirchenkreises frei geschaltet.

In 14 Tagen nun steht in der Landessynode eine wichtige Entscheidung an, die auch uns betrifft: da wird nämlich ein neuer Regionalbischofs bzw. Regionalbischöfin gewählt. Dazu stehen zwei Kandidaten zur Wahl: Pfarrer Tobias Schüfer aus der EKM und Pfarrerin Barraud-Volk aus der bayerischen Landeskirche.

Wir dürfen gespannt sein, wie alles weiter geht im neuen Jahr. Wir haben es nicht in der Hand, wie die Zukunft aussehen wird. Aber wir haben einen Herrn und Gott, der die Zukunft kennt, der mit uns unterwegs ist und um dessen Leitung und Führung wir bitten wollen für alles, was kommt. In diesem Sinne möchte ich schließen mit einem Vers aus Psalm 16:

 

Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich. (Psalm 16, 11)

 

Jana Petri
Superintendentin des Kirchenkreises Henneberger Land


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