21.07.2021
Besinnungswort zum 25.Juli 2021

von Pfarrer Otto Stöber, katholische Gemeinde Suhl

kath. Pfarrer Otto Stöber

Kinder – und die Wunder der Natur Vor gut einem Jahr konnte ich in Suhl ein E‐Bike erwerben. Es eröffnet völlig neue Möglichkeiten, unsere Umgebung besser kennenzulernen. So nutze ich im letzten Monat einige Urlaubstage, um per Rad im Bayerischen Wald unterwegs zu sein. Auf einem kleinen Schild nahe unserer Ferienwohnung stand: „Zu den Wackelsteinen –> 3 KM“. Das klang interessant, was mag damit gemeint sein? Es ist eine Laune der Natur, die dort beschrieben wird. Eine tolle Felsenlandschaft war mitten im Wald zu finden! Ideal zum Klettern geeignet. Wie von Geisterhand aufgetürmt, lagen dort große Felsblöcke übereinander. Auf einen besonders großen wurde auf einer Tafel hingewiesen. Wie auf einem Pilz lag ein großer Granitblock auf einem sehr kleinen. Von unseren Quartiereltern hieß es mit einem Augenzwinkern: „Wenn sie ganz kräftig an dem großen Felsblock wackeln, spüren sie, wie sich die Steine ganz leicht bewegen! “ Diese Felsengruppe ist gut zu erreichen. So ist es auch ein beliebtes Ziel für Wanderer und Familien mit kleinen Kindern. Wer sportlich ist, kann sogar auf die Steine klettern. Junge Eltern trafen wir dort mit ihren beiden Kindern. Der etwa sieben Jahre alten Junge versuchte mit ganzer Kraft , an dem Felsen zu wackeln! Selbstverständlich half ihm sein Vater dabei. Was hatte der Kleine für einen Spaß und wie stolz war er, als er glaubte, mit seinem Papa habe er den schweren Stein zum „Wackeln“ gebracht! Ja, man kann von Kindern viel lernen. Besonders von ihrer Begeisterung können wir uns anstecken lassen! Schon in der Bibel sagt Jesus den tollen Satz: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich gelangen! “ (vgl. Matthäus 18, 3). Kinder leben von der Hoffnung und aus einem starken Glauben an das Gute in unserer Welt. Und das können sie wunderbar im Spiel in ihre Wirklichkeit umsetzen. Dieses Gute lassen sie in ihren Spielen Wirklichkeit werden. Uns Erwachsenen kann es nur gut tun, oft wieder wie Kinder zu werden. Freuen wir uns am Einfachen, an den kleinen Dingen dieser Welt. Genießen wir die Natur mit ihren vielen kleinen und großen Überraschungen: am Gesang der Vögel, an einem kleinen Schmetterling, der seine Flügel in die Sonne hält, an der Spinne, die ein Netz baut. Und genauso freue ich mich, wenn jemand bei mir klingelt und sagt: „Hallo, ich wollte mal sehen, wie es dir geht. “ Das macht unser Miteinander so wertvoll. Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Otto Stöber