01.10.2021
Besinnungswort zum 03.Oktober 2021

von Pfarrer Markus Heckert, Gemeinde Hinternah

An diesem Wochenende wird in vielen Gemeinden das Erntedankfest gefeiert. Dank sagen für die Ernte, die auch in diesem Jahr wieder gewachsen ist, aber auch Dank für vieles andere, was in Beruf und im Privaten gelingen konnte. Auch wenn wir uns daran gewöhnt haben, dass es jedes Jahr eine gute Ernte gibt, selbstverständlich ist das nicht. Wir leben in einer Region dieser Welt, der es gut geht. Die Menschen in Zentralafrika oder in Bangladesch und in vielen anderen Ländern der Erde sehen sicher mit anderen Augen auf ihre Ernte. Auch sie haben hart gearbeitet, doch nach der Ernte bleibt die Frage; Wird es reichen, wie lange wird es reichen, was wird danach? Wir können Gott danken dass es uns so gut geht. Doch ich weiß auch, dass nicht alles in Ordnung ist bei uns. Auch bei uns gibt es Arme, auch bei uns gibt es Not und auch bei uns haben die, die Werte schaffen oft Schwierigkeiten, dafür gerechten Lohn zu erhalten. Das sich auch hier etwas ändern muss ist klar. Wenn ich in diesen Herbsttagen über Dankbarkeit nachdenke, kommt mir aber noch etwas ganz anderes in den Sinn. Wir feiern ja auch das Geschenk der deutschen Einheit. Vor über 30 Jahre brach durch unseren Mut in wenigen Wochen die DDR zusammen. Ein Unrechtsstaat verschwand aus der Weltgeschichte und dass ohne Blutvergießen. Noch heute erscheint es wie ein Wunder, dass an der Nahtstelle zweier bis an die Zähne bewaffneter Militärblöcke solche Veränderungen friedlich beginnen und ablaufen konnten, dass niemand zu den Waffen griff und wir uns die Freiheit aus eigener Kraft wieder nehmen konnten. Christen haben damals eine große Rolle gespielt, sind für andere eingetreten und Gott hat es gelingen lassen. Wir dürfen auch heute noch dafür dankbar sein. Es gibt so vieles, wofür wir Gott danken können, aber für Christen sollte dies auch immer ein Ansporn sein, sich um die zu kümmern, denen es nicht so gut geht. Vieles auf der Welt ist noch nicht in Ordnung. Darüber nicht hinwegsehen, sondern an der Seite derer stehen, die Hilfe und Kraft brauchen, auch dazu will Dankbarkeit führen.