11.03.2021
Besinnungswort zum 13.März 2021

von Almut Ehrhardt, Leiterin Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus "Die Insel", Suhl  

Almut Ehrhardt

Seit dreieinhalb Wochen befinden wir uns in der Passions- und Fastenzeit. Es ist sozusagen„Halbzeit“. Seit Jahrhunderten üben sich Menschen in der Fastenzeit im Verzichten. Früher gab es strenge Regeln, heute ist es jedem selbst überlassen, etwas zu bestimmen, auf das er oder sie 7 Wochen verzichten möchte. Das ist auch gut so, denn Jeder empfindet Verzicht anders. Verzicht auf Schokolade kann dem einen schwer fallen, für mich stellt es keinen wirklichen Verzicht dar, weil ich sowieso wenig Schokolade esse. Mir ist es mir auch schon so gegangen, dass ich nach der Fastenzeit eine ungeliebte Angewohnheit losgeworden bin, diese Wochen waren dann so etwas wie ein Befreiungsschlag für mich. Und das ist gut so, die Fastenzeit hatte somit einen guten Zweck erfüllt. Haben Sie sich in diesem Jahr etwas für diese Zeit vorgenommen? Worauf möchten Sie bewusst verzichten? Und wie kommen Sie nach über drei Wochen mit diesem Verzicht klar? Wie wäre es, die „Regeln“ in diesem Jahr zu ändern? Geben statt Verzichten. Anstelle einer schnellen WhatsApp-Nachricht einmal einen Brief schreiben? Anstatt im Internet zu stöbern einen Menschen anrufen, der alleine zuhause ist und nicht unter Menschen kommt, weil alle Veranstaltungen abgesagt sind? Anderen Menschen Zuwendung und Aufmerksamkeit geben? Ich will es einmal so ausdrücken, verzichten Sie auf Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Davon gibt es in diesem Jahr viel zu viel.Wir im MGH Familienzentrum „Die Insel“ müssen in diesem Jahr auf viele unserer Besucher verzichten. Deshalb hatten wir uns eine Aktion ausgedacht: Wir haben Kinder aufgerufen, Schneemänner zu bauen und uns davon Fotos zu schicken. Die Aktion kam sehr gut an, die Bilderhaben wir in unsere Fenster gehängt. Jeder, der an unserem Haus vorbei kam, konnte die wunderschönen Fotos bestaunen und sich daran freuen. In drei Wochen ist die Passionszeit vorbei, oder anders gesagt, Sie haben noch drei Wochen Zeit, jemandem eine Freude zu bereiten. Sie haben noch drei Wochen Zeit, Wege zu finden, anderen Menschen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind, dass sie Ihnen etwas bedeuten. Sie haben noch drei Wochen Zeit, die allgemeine Traurigkeit in Freude zu verwandeln, dafür wünsche ich Ihnen gute Ideen und dabei selbst viel Freude. Und vielleicht wird das „Freude Verschenken“ nach den nächsten drei Wochen zu einer Ihrer neuen liebenswerten Angewohnheiten?