09.01.2024
Besinnungswort zum 31.12.2023

von Almut Ehrhardt

Almut Ehrhardt

An Weihnachten steht die Welt Kopf. Da wird der König der Welt geboren, aber nicht in einem Palast, nein, in einem Stall. Die ersten, die von seiner Geburt erfahren, sind nicht die Mächtigen dieser Welt, nein, es sind die Hirten auf dem Feld, die ihre Schafe hüten, die keine kostbaren Geschenke geben können und die vom Rest der Gesellschaft wenig Anerkennung erfahren. Die Mächtigen, die kommen erst später zum Stall, sie bringen zwar wertvolle Geschenke mit, aber das Wichtigste: Sie knien vor dem kleinen Kind nieder und beten es an. In seinem späteren Leben stellt Jesus die Welt weiter auf den Kopf: Er umgibt sich mit zweifelhaften Gestalten. Da ist beispielsweise der Zöllner Matthäus, der ihm folgt und ein Zelot, also ein Terrorist. Ganz zu schweigen von Maria Magdalena. Er feiert mit Sündern und Huren und predigt so erfolgreich, dass die Pharisäer blass vor Neid werden. Und was er predigt, das ist unerhört: „Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dem biete die linke auch dar“ (Matth. 5, 39), oder: „Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Mk. 10,25). Er missachtet die Sabbatregeln mit der Begründung, die Regeln sind für die Menschen da und nicht umgekehrt. Gemeint ist, die Regeln sollen den Menschen gut tun und der Mensch nicht der Sklave der Regeln sein. Jesus hat die Menschen verändert, bis heute ist das spürbar, aber leider liegt trotzdem vieles in der Welt im Argen.

Was hätte Jesus uns in diesem Jahr zu Weihnachten gepredigt? Der Hausfrau vielleicht: „Egal wie sauber deine Wohnung ist, ich möchte zu dir kommen, stell den Besen in die Ecke, werde ruhig und hör mir zu“. Dem Einzelhändler: „Dein Umsatz ist nicht das Wichtigste auf der Welt, das letzte Hemd hat keine Taschen, folge mir nach.“ Den Genießern unter uns: „Geh an Weihnachten in die Suppenküche und verteile Essen an Obdachlose, so erfüllst du meinen Willen.“, an Waffenproduzenten und Kriegstreiber hat Jesus auch eine klare Botschaft: „Wann schmiedet ihr endlich aus den Waffen Pflugschare? Wie lange wollt ihr noch sinnlose Kriege führen? So werdet ihr nie in das Reich Gottes kommen!“ Ich denke, Jesus hat für jeden Menschen eine ganz persönliche Weihnachtsbotschaft. Finden Sie die Ihre heraus. Gerade am Silvesterabend denken viele Menschen darüber nach, was im vergangenen Jahr gelungen ist und was nicht. Was kann man im nächsten Jahr besser machen? Was nehmen Sie sich vor für das Neue Jahr? Wie wäre es damit: Bitten Sie Gott jeden Morgen um seinen Segen für den Tag. Die Gute Nachricht: Der Segen Gottes ist unerschöpflich, er wird nie alle sein! Und so nehmen Sie die Weihnachtsbotschaft „Euch ist der Heiland geboren!“ mit in das Jahr Neue Jahr. Ich wünsche Ihnen ein behütetes und gesegnetes Jahr 2024!