07.12.2023
Besinnungswort zum 1. Advent 2023

von Almut Ehrhardt

Almut Ehrhardt

Kennen Sie das? Sie kommen von der Arbeit nach Hause und möchten nur noch Ihre Ruhe haben. Sie setzten sich in einen Sessel, zünden eine Kerze an. Fast augenblicklich verlangsamt sich Ihr Herzschlag und Sie spüren wie sich Ruhe in Ihrem Körper ausbreitet, die turbulente Welt ist ausgesperrt. Eine einzige Kerze hat das geschafft. Am Sonntag ist es wieder so weit, wir zünden am Adventskranz die erste Kerze an. „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.“ (Joh 3,19) Es ist gut, dass wir mit nur einer Kerze beginnen, nach dem Ewigkeitssonntag gibt uns die erste Kerze am Adventskranz Frieden und Ruhe. Kerzen haben ein warmes, lebendiges Licht. Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet, bis dann am Heiligen Abend der Weihnachtsbaum im Lichterglanz erstrahlt. Advent heißt Ankunft. Wir warten auf die Ankunft des Erlösers. Jesus ist das Licht, das die Finsternis der menschlichen Bosheit vertreiben kann und will. Auch wenn Jesus am Kreuz starb, lebt seine Botschaft vom Frieden auf der Welt weiter. „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.“ Ist nicht alles zu spät in unserer krisengeplagten Zeit? Die Umwelt schon verloren, junge Menschen glauben, dass sie die letzte Generation sind. Kriegerische Konflikte werden mit immer mehr Waffen befeuert, anstatt ernsthafte Friedensgespräche zu führen. Wo finden wir noch Hoffnung? In einer Kerze. Ich meine es ernst. Geben Sie dem Kerzenlicht Raum in Ihrem Herzen und geben Sie Ihre Friedenshoffnung weiter und geben Sie nicht auf! So wie wir jede Woche eine Kerze mehr am Adventskranz anzünden, können wir mit kleinen Schritten die Welt zum Besseren verändern. Ich habe vor einigen Jahren in Taizé eine Nacht der Lichter erlebt: Zuerst brennt nur eine Kerze in der Kirche, das Licht wird weitergegeben, von Mensch zu Mensch bis die ganze Kirche hell erstrahlt im warmen Kerzenlicht. So kann es mit der Hoffnung sein, jeder kann sie weitergeben. Christen dürfen die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgeben, dafür hat Jesus gelebt und dafür hat er am Kreuz gelitten, dafür kam er als Licht der Welt zu uns in unsere Finsternis. Ich wünsche Ihnen in dieser Adventszeit, dass Sie Ruhe und Hoffnung in Ihrem Herzen Raum geben. „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können“. So soll es bleiben. Eine gesegnete Adventszeit wünsche ich Ihnen.