16.07.2022
Besinnungswort zum 16.07.2022

Endlich Sommerferien

Von Matthias Gering

Sommerferien! Der Trubel zum Schuljahresende ist bewältigt, Schüler, Lehrer und Eltern dürfen für einige Wochen durchatmen. Und auch viele andere lassen im Sommer für eine Weile die Arbeit hinter sich. Entspannung sieht für jeden etwas anders aus: Mitten im Freibadgewusel oder mit Buch auf dem Balkon, Wellnesshotel, Städtetour oder Beeren sammeln im Thüringer Wald. 

Ich werde die Sommermonate nutzen für ausgiebige Wanderungen hier in der Heimat, am Bodensee und im Gebirge. Ich hoffe das Wetter meint es gut und spielt irgendwie mit. Schritt für Schritt geht es dann auf Berge mit herrlichen Ausblicken auf Wälder, Täler und Wiesen. Staunend steht man dann hoch oben, sieht und spürt, wie schön die Schöpfung ist. Je nach Lichtfall gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Nicht nur die Natur ist bemerkenswert, auch die Menschen denen man unterwegs begegnet faszinieren mich. Ich erinnere mich, an einen älteren Mann der auf einer Bergtour gespannt meiner Sprache lauschte und dann nachfragte, aus welchen Sprachraum ich wohl käme. Da waren Radfahrer und Wander die gemeinsam bei einem heftigen Regenschauer Schutz suchten. Es wurde gemeinsam geredet und gelacht und Schokoladenplätzchen gegessen. Keiner hat geklagt und alle waren bestens gelaunt. Als der Regen abgezogen war, verabschiedete man sich mit vielen guten Wünschen. Ich empfinde an solchen Tagen eine große Dankbarkeit und geniesse die freie Zeit. Idealerweise heißt Urlaub: Abstand vom Alltag gewinnen, wohlwollend auf das Erreichte blicken und die Akkus aufladen für anstehende Aufgaben.  Auch in der Bibel finden wir dazu Bestärkung und Vorbild. Ganz elementar in der Schöpfungsgeschichte, als Gott nach getaner Arbeit am siebten Tag ruht und sein Werk betrachtet. (1. Mose2,2-3)

Und in Bezug auf Jesus gibt es mehrere Hinweise, dass er sich zurück zieht und neue Kraft tankt, meist im einsamen Gebet und andere dazu anregt. Als beispielsweise eine Menschenmenge Jesu und seine Jüngern kaum noch Zeit zum Essen lässt, fordert er die Jünger auf: „Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig“. ( Markus 6,31) Und nachdem er selbst sich um die Hilfssuchenden gekümmert hat, sucht er auf dem Berg die Stille. Wir sind ermutigt, unsere ganz persönlichen Erholungsphasen und Kraftquellen zu suchen und zu nutzen. Die Natur und die friedvollen Begegnungen mit den Menschen gilt es zu bewahren auch nach den Erholungstagen, wenn uns der Alltag wieder eingeholt hat. Ich wünsche uns allen wohltuende Sommerwochen.