Aug 24, 2025
Besinnungswort zum 24.08.2025

von Almut Ehrhardt

Die älteren Leserinnen und Leser unter Ihnen kennen vielleicht den Walt Disney Film „Die drei kleinen Schweinchen“, hab ich recht? Diesen Film ist eine Kindheitserinnerung von mir. Der Inhalt ist schnell erzählt: Drei kleine Schweinchen bauen sich jeder ein Haus. Der erste nimmt Stroh zum Bauen, der zweite Holzäste und der dritte baut massiv aus Stein. Die ersten beiden sind recht schnell fertig, feiern ihre Häuschen singend und tanzend und wollen den dritten dazu einladen. Der braucht aber länger und warnt die anderen beiden: Wenn der Wolf kommt und uns bedroht, muss das Haus massiv sein! Die ersten beiden lachen ihn aus und ziehen tanzend weiter. Es kommt wie es kommen muss: Der Wolf lauert den beiden auf. Sie flüchten schnell in ihre Häuser. Der Wolf pustet im Nu das erste Haus aus Stroh um, das Schweinchen kann gerade noch zur Holzhütte des zweiten Schweinchens fliehen. Aber auch diese hält dem orkanartigen Pusten desWolfes nicht stand. Die beiden verzweifelten Schweinchen fliehen zum dritten Haus. Im Steinhaus sind sie sicher. Und auch durch den Schornstein kann der Wolf nicht zu ihnen gelangen, entkräftet und schmollend zieht er ab. Die Schweinchen sind gerettet und feiern fröhlich. Ende gut, alles gut. Dieser Märchenfilm von 1933 fiel mir neulich ein, als ich in der Bibel las: „Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht, denn es war auf den Felsen gebaut.“ (Matthäus 7, 24 ff) Jesus sagt diese Sätze am Ende seiner Bergpredigt. Jesus kennt das Leben, er weiß, dass es gute Zeiten gibt und auch schlechte. Wer an Gott glaubt und seine Worte nicht nur hört, sondern auch tut, der hat ein festes Fundament in seinem Leben. Wir wissen doch, die Stürme des Lebens kommen ungerufen: Der plötzliche Tod eines geliebten Menschen; eine Ehekrise; der Verlust des Arbeitsplatzes; ein Kind, das Drogen nimmt oder falsche Freunde hat; falscher Ehrgeiz, der die Kräfte überstrapaziert;unerfüllte Träume, die wie Seifenblasen zerplatzen; eine Finanzkrise, die alle Ersparnisse auffrisst. So viele Dinge können uns aus der Bahn werfen. Da kommt es auf das Fundament an, das wir in unserem Leben haben. Worauf bauen wir unser Leben auf? Worauf können wir zählen, wenn wir wie eine Nussschale im tosenden Meer hin und her geworfen werden? Geld? Hohes Ansehen? Macht über andere Menschen? Keine gute Wahl. Meine Gewissheit, mein Fundament ist, dass Gott zu mir hält, dass er mich gerade durch schwere Zeiten hindurch trägt, dass ich nicht untergehe, dass ich Kraft habe, schwere Situationen zu meistern. Der von mir sehr geschätzte Theologe Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: “Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf ihn verlassen“. Vielleicht haben Sie an diesem Wochenende Zeit, einmal über Ihr Fundament im Leben nachzudenken. Ob es noch das ist, was Sie in Ihrem Leben brauchen. Ich wünsche Ihnen gute Gedanken und ein behütetes Wochenende.