04.06.2020
Besinnungsworte zum 06.Mai 2020

von Pfarrer Markus Heckert, Gemeinde Hinternah

An diesem Sonntag feiern wir das Trinitatisfest, das Fest der heiligen Dreifaltigkeit. Was ist das aber eigentlich? Ich sag es gleich, für mich in Geheimnis Gottes und nicht wirklich zu erklären. Unter Weihnachten, Ostern und Pfingsten kann ich mir noch etwas vorstellen, Weihnachten schickt Gott seinen Sohn in unsere Welt, Ostern ist dieser auferstanden und hat dem Tod die Macht genommen, Pfingsten kam der Heilige Geist in unser Leben, als Tröster und Begleiter. Aber was, um Himmels willen, ist dann die Dreieinigkeit. Wie gehören Vater, Sohn und Heiliger Geist zusammen? Ist einer davon wichtiger? Muss ich an einen von den dreien mehr glauben? 

Alle diese Fragen haben sich die Menschen schon vor Jahrhunderten gestellt. Für die Jünger war noch alles klar, sie hatten Jesus noch erlebt, sie erzählten von ihm und was sie selbst gesehen hatten. Aber schon ein paar Generationen später wurde es schwieriger, Antworten auf die Fragen zu finden, die sich den später Geborenen stellten.  

Kaiser Konstantin befahl der Kirche, sich nun auf eine Definition zu einigen. Eine Definition, wie das ist mit Vater Sohn und Heiligem Geist. Das war kein einfacher Prozess. Es dauerte von 325 bis 451. Sogar geprügelt hat man sich, um der Antwort näher zu kommen. Das Ergebnis aller Verhandlungen war, dass es einen Gott gibt, der uns in drei Personen begegnet, als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist, wobei die zweite Person, der Sohn zwei Naturen hat, eine wahre menschliche und eine wahre göttliche und beide Naturen unvermischt, unveränderlich, ungetrennt und unteilbar nebeneinander und miteinander existieren, wobei die  Eigentümlichkeit jeder der beiden Naturen gewahrt bleibt und sich in einer Person und einer Hypostase vereinigt.  

Selbst wenn man diese Formel drei Mal hintereinander liest, wird man nicht wirklich schlauer. (Und das ist schon eine vereinfachte Fassung des Originals). Was ist dann aber richtig? 

Letztendlich ist es Geheimnis Gottes.  

Wichtig ist, wie Gott mir begegnet und dass er mir begegnet. Ob als Vater, als Sohn, als Heiliger Geist, ob ungetrennt und unvermischt, das ist am Ende doch egal. Aber durch meinen Glauben und mein bisheriges Leben weiß ich, ich bin nicht allein. Gott geht mit, er ist immer dabei, auch und gerade an den schweren Abschnitten des Weges. Ich kann ihn nicht beschreiben, ich kann ihn nicht erklären, aber ich spüre ihn und weiß, wenn es schwer wird, ich kann nicht tiefer fallen, als in seine Hand. Das ist es, was mich trägt. Ich brauche kein Bild, ich brauche keine Definition, was ich brauche ist Gott, der mitgeht, der mitträgt, der hilft und stützt, in allen Lebenslagen. Einen Gott, der immer da ist, auch wenn es einmal ganz dunkel wird und dieses Leben zu Ende geht. Darauf vertraue ich, damit lebe ich, daran halte ich mich fest. Ich bin sein geliebtes Kind, er ist für mich da und hat dem Tod die Macht genommen. Damit auch ich auferstehen kann. Das ist mehr, als alles Erklärungen und alle Klugheit dieser Welt mir geben können. Ich glaube an Gott, den Herrn der Welt und den Herrn meines Lebens.